Auf`s Pferd kam Peer über die Liebe. Juliane voltigierte! Sie war seine Klassenkameradin und er war unsterblich in sie verliebt. Damals war er acht Jahre alt.
Nachdem er zwei Jahre im Kreis galoppiert war, meldete ihn seine Mutter im Reitverein für den Unterricht auf Schulpferden an und schenkte ihm eine Zehnerkarte. Diese war schnell verbraucht, denn Peer hatte seine Leidenschaft für die Pferde entdeckt. Die Querflöte verlor seine Gunst und er verbrachte jede freie Minute im Reitverein, wo er schnell Förderer fand, die ihn am Wochenende zum Turnier fuhren. Als er 16 Jahre alt war, hatte er bereits vier Berittpferde. Ehrenrunden drehte er in der Folge nicht nur auf dem Turnier, sondern auch in der Schule. Die zehnte Klasse musste er wiederholen, weil er seine Prioritäten bereits damals ganz klar definierte.
Nach dem Abitur ließ der Zivildienst kaum Zeit für geregeltes Reiten und so erfuhr die Pferdewelt eine Atempause. An die Stelle von rhythmischem Galopp, rückte vorerst eine afro-kubanische Conga und die Band „Zig-Zag“. Die Freude an afrikanischer Musik und Kultur führte ihn nach dem Zivildienst nach Ost-Afrika, wo er drei Monate durch Kenia und Tansania reiste.

Das Vorhaben Rhythmik zu studieren wich einem Studienplatz für Medizin. Es verschlug ihn nach Berlin, wo er erneut klare Prioritäten setzte. Kein Freund von halben Sachen, tauchte er dort mit der gleichen Leidenschaft in die Welt der Trommelkunst ein, mit der er sich als Jugendlicher den Pferden gewidmet hatte. Seine sportliche Unrast befriedigte er enthusiastisch mit Laufen im Grunewald und lief seinen zweiten Marathon unter drei Stunden.

Als er in Berlin seine langjährige Freundin Frauke kennenlernte, sorgte erneut die Liebe dafür, dass er wieder auf dem Pferderücken landete.
Fortan wurde durch den Grunewald geritten. Und weil sich das Reiten in Fraukes Heimat Schleswig-Holstein wesentlich leichter gestaltete als in der Großstadt Berlin, studierten beide bald in Kiel.
Dort angekommen, sorgte eine weitere Frau dafür, dass er wieder Ehren-runden zu drehen begann: Seine polnische Schimmelstute Jolanda.
Peers Herz schlug nun für die Vielseitigkeit und er konnte im Laufe seiner Studienzeit seine ersten internationalen Erfolge verbuchen.
Ehrenrunden bescherte ihm Jolanda auch in seinem Medizinstudium, das er im Jahre 1998 erfolgreich beendete. Kurz darauf lernte er seine zukünftige Frau Cristina kennen.
Am Ende des Studiums hatte sich bereits abgezeichnet, dass es der Medizin nicht gelungen war, seine Begeisterung zu wecken. Bei einer Turniersaison in Schottland, wo Peer bei Ikone Ian Stark neue Horizonte suchte, fiel die Entscheidung für eine neue Berufswahl.